zurück zur Titelseite Uwe Moravec im Gespräch
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Guten Tag Björn,

erstmal danke für die mail und Respekt, dass du und wahrscheinlich auch deine
Freunde so an der Politik interssiert sind. Ihr habt euch bei der Datenermittlung
und der Fragestellung bestimmt eine Menge Arbeit gemacht. Deshalb mache ich
auch gerne mit. Hier die Antworten.


1. Wie wollen Sie die Belange der Kinder bei Stadtplanungen besser
berücksichtigen?


Ich stelle mir vor in allen Stadtteilen, oder auch Gemeinden Kinderbeauftragte
anzustellen. Diese Personen (Erwachsene) sollen Sprachrohr eurer Ideen sein und
eure Vorschläge und Ideen zur Stadtplanung in die Stadt,- Gemeindeverwaltungen
hineintragen. Natürlich heisst das auch, dass um diese "Kinder,- und Jugend-
beauftragten "Input" von EUCH bräuchten. Diesen Input könnte man z.B. in
Sitzungen eines Kinder, und Jungendparlaments im Jugendhaus eurer Gemeinde
oder Stadtteils festlegen. Optimalerweise könnten die KI&JU einen Sprecherrat
wählen, der dann die Interssen nach innen und gegenüber dem Kinderbeauftrag-
ten vertritt. (Am besten 1 x weiblich 1x männlich)

2. Sie wollen den Unternehmen eine familienfreundliche Unternehmenskultur
vermitteln. Wie wollen sie dies bewältigen?


Hier finden wir die Idee eines "Qualitaetssiegels" Familienfreundlicher Betrieb
fuer erstrebenswert. Aehnlich wie der blaue Engel für Produkte wirbt, die
umweltfreundlich sind, koennten hier Betriebe mit familienfreundlichkeit werben.
Voraussetzungen, dieses Siegel zu bekommen waeren dann z.B. dass der Betrieb
ausreichen Teilzeitarbeitsplaetze fuer Frauen und Maenner zur Verfuegung stellt,
oder bei Grossfirmen Kinderbetreuungsmoeglichkeiten angeboten werden. Auch
die Quote der weiblichen Belegschaft solltte dabei eine Rolle spielen, genauso die
Tatsache wie sehr sich der Betrieb um die Ausbildung Junger Menschen bemueht.


3.Glauben sie Baden-Württemberg ist ein kinderfreundliches Land?

Die CDU behauptet immer, dass Baden-Wuerttemberg ein kinderfreundliches Land
ist. Wir Gruene und viele, viele Betroffende, naemlich Kinder, Jugendliche sehen
das unders. Die alte Regierung in Stuttgart prahlt immer mit dem Argument, dass
es in Ba-Wü einmalig in der Republik das Landeserziehungsgeld gibt. Stimmt sogar!
Aber !!! diese Foerderung, die Familien bis DM 400,-- / pro Monat, je nach Ein-
kommen erhalten kommt nur wenigen Familien und noch weniger z.B. Alleiner-
ziehenden zu Gute. (Wer kann schon mit 400,- + 270,- Kindergeld leben ??)
Hier geht die CDU eben mit einem verstaubten Familienbegriff an die Sache heran.

Fuer Erwin Teufel gilt halt immer noch das antiquierte Bild der Alleinverdiener-
familie. Papa geht abrbeiten, Mama putz und kocht zu Hause und kuemmert sich
um die Kinder !! Das wir aber beireits im Jahre 2001 angekommen sind, das
versteht Herr Teufel nicht.

Wir Gruene wollen aus Baden Wuerttemberg ein Kinderfreundliches Land machen!

Eine der wichtigsten Voraussetzungen hierfuer sind eben Kinderbeauftragte in
Stadtteilen und Gemeinden, dass gerade die Belange von Kindern und
Jugendlichen an ihren den Beduefnissen abgearbeitet werden und nicht von
Beamten und staedtischen Sachbearbeitern.

Naechste wichtige Saeule in der Fragestellung kinderfreundlich stellt die
Kinderbetreuung dar. Hier reicht es halt nicht ueberall Kindergaerten fuer
3-6-jaehrige vorzuhalten. Nein, Baden-Wuerttemberg braucht auch Kinder-
betreuungsangebote fuer Kinder unter 3 Jahren. Und da, ist unser Land
Schlusslicht, Absteiger mit der roten Laterne.

Als letze, aber fuer Euch wohl wichtigsten Saeule steht die Schul,- und
Bildungspolitik. 80.000 ausgefallenen Schulstunden, ueberalterete gestresste
Lehrer und eine rueckreformierte Oberstufenreform a la Schavan fuehren
zu reichlich Unmut im Laendle bei Schuelern, Eltern und Lehrern zugleich.

Damit muss Schluss sein ! Wir wollen durch eine finanierbare Bildungsoffensive
das marode Bildungssystem von Grund auf renovieren. Wo andere noch meinen
es sei mit ein wenig Putz oder ein bisschen Farbe am Aussenanstrich getan setzen
wir Gruene auf Abreissen und neu bauen ! Fundament : Bildungsinhalte und
Lehrerinnen & Lehrer.

Ohm`sches Gesetz in Pysik, Gewaltenteilung in Sozialkunde, if-clauses in
Englisch - dann Arbeiten und dann Zeugnisse. Zusammenzaehlen, Notendurchnitt
errechnen fertig ! Ja und dann, wars das etwa ? Alle reden von globalisierter
Gesellschaft, von Toleranz und weltoffenheit, aber die Bildungsinhalte unseres
Landes sind nach 47 Jahren schwarzer Regierung so aktuell wie ZDF-Hitparade.
Wir brauchen eine Schule, die Schluesselqualifikationen wie Kreativität, Toleranz,
Teamfaehigkeit, Lernen zu lernen und Flexibilitaet vermittelt und deren Aufgabe
nicht beim Abschlusszeugnis endet. Faecheruebergreifende Projekte und Kontakte
mit Ausbildungsfirmen fuer Jugendliche in den Abschlusslassen ( nicht nur ein
Schnupperpraktikum in den Ferien) seien hier als Anregungen genannt.

Nur brauchen wir fuer eine solche Offensive auch Lehrerunnen und Lehrer.
Deshalb fordern wir nicht einfach mehr Lehrerstellen und machen keine
Versprechungen wie CDU und SPD, die sich bei den Neueinstellungsaussagen
im Wahlkampf ueberbieten. Wir sagen, wir wollen alle einstellen, die bereit
sind diesen Beruf ueberhaupt ergreifen wollen.